Die Pole "Yin" 阴 und "Yang" 阳 sind im chinesisch-daoistischen Weltbild die Grundkräfte des Kosmos. Yin und Yang entstehen aus dem "Dao" 道, aus dem einen Ursprung, dem kosmischen Prinzip. Sie bilden sie zwar ein Gegensatzpaar, sind aber unauflöslich miteinander verbunden. Eines ist im anderen immer schon enthalten, eines geht aus dem anderen hervor. Aus ihnen entstehen "drei Schätze" und die "10000 Dinge" - damit ist der gesamte Kosmos mit allen Dingen, Kräften und Lebewesen gemeint.
Yin | Yang |
---|---|
Mond | Sonne |
Nacht | Tag |
Materie | Energie |
Ruhe | Bewegung |
dunkel | hell |
unten | oben |
innen | außen |
geschlossen | offen |
schwer | leicht |
dunkel | hell |
unten | oben |
Zwischen den Polen Yin und Yang findet ein ständiger, zyklischer Wechsel statt. Auch die Bewegungen unseres Körpers, der Seele und des Geistes entstehen aus dem ständigen Wechselspiel von Yin und Yang. Dabei ist das Yin, unser materieller Körper, die Voraussetzung für energetische Prozesse (wie z.B. Körperwärme, Verdauung, Atmung oder Bewegung); umgekehrt sind diese energetischen Vorgänge die Voraussetzung dafür, den Körper am Leben zu erhalten. Im Qigong (und im Taijiquan) nutzen wir den Wechsel von Yin und Yang in den Bewegungen, um die Lebensenergie "Qi" 气 zu lenken und so die natürlichen Körperprozesse gut zu unterstützen. Dazu gehören die Wechsel von
- öffnen und schließen
- steigen und sinken
- oben und unten
- innen und außen
- voll und leer (Energie)
- schwer und leicht